Ausbildungsprojekt: Azubi Hygge
Verbundausbildung gelebt
Im Frühjahr 2019 stellten Maximilian Hardt und Lea Sentner die Ergebnisse ihres Ausbildungsprojektes "Azubi Hygge - Auszubildenden als Qualitätsbeauftragte der eigenen Ausbildung" vor.
Die Beiden werden zu Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung (FAMS) ausgebildet. Lea absolviert ihre Ausbildung bei der GEBIFO GmbH in Berlin und Max arbeitet beim BBZ Berufsbildungszentrum Prignitz GmbH in Wittenberge. Da Max' Ausbildungsbetrieb nicht alle Inhalte vermitteln kann, haben die beiden Unternehmen einen Kooperationsvertrag zur Verbundausbildung geschlossen.
Von der Idee zum Produkt
Im Rahmen ihrer Verbundausbildung haben die beiden Azubis ein jahrgangs- und länderübergreifendes Verbundprojekt zum Thema "Rolle des Auszubildenden bei der Ausbildungsqualität" durchgeführt. Ziel war es die Methoden des Projektmanagements, der Sekundärforschung sowie der Visualisierung anhand eines realen Projektes praxisnah zu erwerben.
Bei ihren Recherche zum Thema "Ausbildungsqualität" fiel auf: Die Bandbreite an Unterstützungsangeboten zur Verbesserung der Ausbildungsqualität ist groß - es gibt aber keine Angebote aus Azubi-Sicht. So entstand die Idee für das Projekt „Azubi Hygge – Auszubildende als Qualitätsbeauftragte der eigenen Ausbildung“.
Wir wollten etwas entwickeln, um den Azubi selbst in den Fokus zu stellen.
Das ist ja hyggelig.
Das dänische Wort „hygge“ beschreibt den bewussten Umgang mit sich und der Umwelt. Diesen Begriff haben die beiden Auszubildenden auf die Berufsausbildung übertragen. Gerade als Azubi ist es bedeutend die Qualität der eigenen Ausbildung im Blick zu behalten.
Sie entwickelten einen Selbstcheck, mit dem Auszubildende sich bewusst machen können, in welchem Ausmaß sie ihre Ausbildung einerseits mitgestalten und andererseits auch beeinflussen können. Die Checkliste besteht aus einem Phrasenkatalog, untergliedert in sechs Handlungsbereiche. Die sechs Bereiche umfassen das Organisieren, Mitbestimmen, Kommunizieren, Untersuchen sowie das Reflektieren und Mitdenken. Sie beziehen sich auf Kompetenzen, die Auszubildende im Laufe ihrer Ausbildung erlernen bzw. erweitern sollten, um die Qualität der eigenen Ausbildung zu unterstützen und aufrecht zu halten.
Wichtig war uns, dass es bei diesem Selbstcheck kein 'richtig' oder 'falsch' gibt: Es geht vielmehr um Selbstreflexion.
Voller Lernerfolg!
Für die beiden angehenden FAMS war das Projekt ein voller Erfolg. Sie recherchierten, diskutierten und strukturierten ihre Arbeit selbständig. Neben dem Selbstcheck für Azubis, entwickelten sie eine Checkliste für Unternehmen, ein Projektlogo sowie eine Infografik zum Bewerben ihrer Idee.
Dabei loteten sie ihre Stärken sowie Potenziale aus: Max (damals 1. Lehrjahr) lernte die Grundstrukturen des Projektmanagements und die Projektarbeit in einem interdisziplinären Team kennen. Während Lea (damals 2. Lehrjahr) zum ersten Mal die Verantwortung für ein Projekt in der Rolle der Projektleiterin bzw. des „Timekeepers“ übernahm.
Wir lernten nicht nur gemeinsam Neues, sondern auch voneinander.
Projekt mit Perspektive
Die Ausbildungsbetriebe sowie die Vertreterin der Verbundberatung Berlin waren so begeistert von den Ergebnissen der gemeinsamen Projektarbeit, dass die beiden Azubis einen Beitrag im IHK-Magazin BERLINER WIRTSCHAFT erhielten.
Aktuell wird der Selbstcheck bei ausgewählten Unternehmen und Partner erprobt.